Grunge

Auf Deutsch “”Schmuddel””, beschreibt schon ziemlich gut den rauen Klang, der so typisch für diese Untergattung ist, die sich in den 90ern besonderer Beliebtheit erfreuen konnte, populär gemacht durch Kurt Cobain und seine Band Nirvana. Der Grunge-Sound beruht hauptsächlich auf dem Gitarrensound des Hard Rocks (1970er), bei welchem beispielweise Pearl Jam einen großen Einfluss hatte, während andere Bands mehr in Richtung Metal gingen; darunter zum Beispiel Soundgarden und Alice in Chains. Wieder andere, wie Nirvana, Mudhoney und 7 Year Bitch nahmen ihre Inspiration aus dem Punkrock. Der charakteristische Grunge-Sound wird auch “”Seattle-Sound”” genannt. Ziel war, die Musik roh und ungeschliffen wirken zu lassen, was oftmals auch extra durch Verzerreffekte hervorgehoben wurde. Dazu kam, dass Aufnahmen kaum nachbearbeitet wurden. Dies lies den Stil eher unkonventionell und unabhängig wirken.

Zunächst wurde Grunge gar nicht als Subgenre der Rockmusik bezeichnet, dies kam erst mit der steigenden Popularität einiger Bands. Tatsächlich gab es die ersten grunge-ähnlichen Experimente schon in den späten 70ern bzw. frühen 80ern, zu den Pionieren hier gehören zum Beispiel Wipers und Mission of Burma, wobei die Musik jedoch noch zu komplex war. Später folgte Hüsker Dü, welche in den 80er Jahren durch eine geschickte Kombination der Energie des Punk-Rocks und dem komplexeren Songwriting des Rocks ein breiteres Publikum erreichten. Dinosaur Jr. machten mit einem extrem übersteuerten Garagensound mit Wah-Wah-Effekten: und Nähe zum klassischen Rock im Stil von Neil Young einen weiteren Schritt. Viele Vertreter des Grunge betrachteten Neil Young als Haupt-Inspirationsquelle, weswegen er oft “”Godfather of Grunge”” genannt wird. Auch der Noise-Rock hatte gewisse Einflüsse.

Grunge-Rock war oft ein beliebtes Angriffsziel bei Kritikern, welche oft von einer gewissen Verwahrlosung der Musik sprachen, positive Stimmen tauchten zunächst erst selten auf.

Heutztage ist mit dem Begriff Grunge weit mehr als das Subgenre alleine gemeint, auch eine Art sich zu kleiden ist danach benannt.

Post-Punk

Eine Musikbewegung, die vermehrt in Großbritannien Anfang der 80er aus dem Punk herausging, jedoch lässt sich im weiteren Sinne sämtliche alternative Musik dieses Zeitraums unter dem Begriff fassen, die sich von dem bis dahin dominierenden Punk entfernte, ohne dabei völlig mit der Tradition zu brechen. Deswegen gilt der Post-Punk als sehr vielfältig und experimentierfreudig, wobei auch verschiedene neue und alte Stile gemischt wurden und auch Synthesizer verwendet wurden.

Erstmals tauchte der Begriff 1977 als Beschreibung der Band “Siouxsie and The Banshees” in dem britischen Musikmagazin ” Sounds:

” auf, im Jahr 1980 schrieb auch der Kritiker Greil Marcus vermehrt von dem Begriff.

Oft gleichgesetzt mit New Wave, Independent oder Dark Wave, distanzieren sich doch einige von der poppigeren New Wave mit Bands wie Duran Duran und Visage. Post-Punk-Bands sahen sich als Weiterentwicklung der negativen und tendenziell unpolitischen Punk-Bands mit ihren apokalyptischen Weltansichten. Diese versuchten, ihre Zukunft selbst zu bestimmen und stellten sich so explizit gegen die Einstellung des Punks.

Aktuell spielt die Bezeichnung des Post-Punks wieder eine größere Rolle, da sich mehrere heutzutage kommerziell erfolgreiche Bands an der Musik und Ästhetik des Post-Punks orientieren, so zum Beispiel die Arctic Monkeys.

Psychedelic Rock

Eine Spielart der Rockmusik, welche sich als einer der bedeutenden Bestandteile der westlichen Popkultur etablierte.

Die Blütezeit dieser Untergattung dauerte bis Ende der 1960er Jahre an, aber auch danach wurde das Element noch oft wieder aufgegriffen. Merkmal dieses Stils ist die Verwendung ungewöhnlicher und neuartiger Klänge sowie ein eher experimenteller Umgang mit Songstrukturen.

Seinen Ursprung hat der Psychedelic Rock in der Bay Area um San Francisco, wo bisweilen fast ausschließlich akustisch instrumentalisierte Folkmusik:  welche auch in den Kreisen anderer Großstädte wieder ein Revival erlebte, doch es gab auch viele kleine Rock-Gruppen in diesen Gegenden. Die Elektrifizierung der Folkmusik begünstigte die Entwicklung des Psychedelic Rock.

Nach dem ersten Konzert der US-amerikanischen Band The Charlatans am 29. Juni 1965 etablierte sich eine aufwendig gestaltete Lichtshow als weiteres Merkmal. Angeblich waren sie auch die erste Rockband, die unter dem Einfluss von LSD ein Konzert gaben. The Doors (1965) und The Kinks zählen auf Grund der ungewöhnlichen Einflüsse in die Musik ebenfalls in diese Gattung, genauso wie die Single “The Trip” von Kim Fowley oder “Lucy in the Sky with Diamonds”, beides eine Hommage an LSD. Der multimediale Stil, der diese Bewegung auch in die Kunst und die Literatur bringt, steigert deren Popularität. Im Jahr 1969 hatte diese ihren Hochpunkt, ebbte danach aber wieder ab.

Rock’n’Roll

Der Begriff Rock’n’Roll heißt wörtlich übersetzt “Wiegen und Wälzen” und spielt damit als Slangausdruck und Euphemismus auf den Geschlechtsverkehr an. Erstmals kam der Begriff in den 1930ern auf, hatte aber vor Alan Freed in den frühen 1950ern wenig Bedeutung. Es ist eine Musik des gesellschaftlichen Protests, bezeichnet somit also auch das Lebensgefühl einer Jugend-Protestkultur. Viele weiße Jugendliche hatten in Zeiten der Rassentrennung das erste Mal die Chance zum Hören afroamerikanischer Unterhaltungsmusik. Als Ventil gesellschaftlicher Zwänge ließ sich beobachten, wie die Musik von Jahr zu Jahr immer wilder, lauter und aggressiver wurde, und anti-stereotypische Verhaltensweisen führten umgehend zu einer offenen Kontroverse über die Rock’n’Roll-Kultur der USA, zusammen mit dem zunehmend in Mode kommenden Drogenkonsum und weiteren Skandalen wie die heimliche Ehe Jerry Lee Lewis mit seiner damals 13-jährigen Cousine im Jahr 1958. All diese Skandale führten dazu, dass der Musikstil zunächst aus den Medien verschwand und schließlich Ende der 50er allgemein geächtet wurde. Dies führte gleichzeitig in den 60ern zu einem zurückgezogenen oder extrem angepassten Verhalten im Musikgeschäft.

Typischerweise wird die der Musikstil mit Gesang, Gitarre, Bassgitarre oder Kontrabass, Schlagzeug und gegebenenfalls mit Klavier und/oder Saxophon erzeugt, meistens in 4/4-Takten. Meistens hat der Rock’n’Roll sehr treibende Schlagzeugbeats, so dass sich parallel zu der Musik auch ein gleichnamiger Tanzstil aus den Ursprüngen des Swing-Tanzes Lindy Hop:  herausgebildet hat. Dieser besteht aus schnellen Tanzschritten, versehen mit einigen akrobatischen Einlagen, bei denen die Frau vom Mann gehoben oder sogar in die Luft geworfen wird.

Bekannte Stars des Rock’n’Rolls sind:

  • Bill Haley
  • Roy Orbison
  • Carl Perkins
  • Eddie Cochran
  • Bo Diddley
  • Little Richard
  • Chuck Berry
  • Fats Domino
  • Buddy Holly

Später kamen immer weitere neue Bands hinzu, so zum Beispiel die Stray Cats, Matchbox, Showaddywaddy, Meteors oder Shakin’Stevens.

Bluesrock

Obwohl Blues und Rock seit Entstehungszeiten sehr enge Verbindungen haben, kristallisierte sich diese Gattung nicht vor den späten 60ern als eigenes Genre heraus.

Typisch waren dabei Improvisationen nach dem Schema des Blues, vermischt mit den “härteren” Elementen des Rocks mit einem so genannten Powertrio aus E-Gitarre, E-Bass und Schlagzeug, wobei der Gitarrist auch oft der Sänger ist.

Einer der wichtigsten britischen Vetreter war Eric Clapton, welcher maßgeblich für die Massentauglichkeit des Bluesrocks war. Seit Mitte der 1960 hatte er Teilhabe an den Yardbirds, Cream sowie an Derek and the Dominos, deren Stile sich aber nicht alleinig auf den Bluesrock beschränkten, und etablierte sich anschließend noch in einer Solokarriere. Auch Jeff Beck und Jimmy Page, Ex-Mitglieder der Yardbirds, hatten wichtige Einflüsse auf die Bluesrock-Entwicklung, besonders nach der Gründing Led Zeppelins durch Page.

Wie Led Zeppelin wandten sich die meisten Bluesrock-Bands nach und nach dem Hard Rock zu. Die wenigen Bands, die blieben, verloren mit dem Aufkommen des Punkrocks in den späten 70ern ihr Publikum.

In Amerika spielte währenddessen Jimi Hendrix eine große Rolle, ebenso wie die amerikanischen Pioniere Johnny Winter. Paul Butterfield und Canned Heat. Hendrix war bereits in den frühen 60ern an mehreren R’n’B- und Soul-Formationen beteiligt gewesen.

Unbekannt in Europa, erfreute die Bewegung sich in Argentinien _und_Popmusik doch einem großen Publikum.